1164 - brunnen

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1164

1164 Adelsitze - Burgen und Schlösser

Das Schloss Burgsteinfurt ist heute noch Sitz der fürstlichen Familie zu Bentheim und Steinfurt und nicht öffentlich zugänglich. Die Vorfahren zerstörten vermutlich 1164 die zwei Kilometer östlich von Burgsteinfurt gelegene Burg Ascheberg. Und das kam so: Der Kölner Erzbischof Reinald von Dassel hatte in Mailand die Gebeine der Heiligen Drei Könige erobert und sie nach Köln gebracht, berichtet eine Chronik. Zu den Feierlichkeiten in Köln sollen auch zwei Neffen des Erzbischofs, die Steinfurter Herren, angereist sein. Ihre Abwesenheit nutzten die Ascheberger, um die Burg der Steinfurter zu zerstören. Die Steinfurter Herren holten nach ihrer Rückkehr zum Gegenschlag aus und machten die Burg Ascheberg dem Erdboden gleich. Sie wurde nicht wieder aufgebaut, das Geschlecht der Ascheberger starb aus. Der Grundriss der Burg wurde durch ein Projekt des Heimatvereins Burgsteinfurt wieder erkennbar und begehbar gemacht.
Ihre eigene Burganlage bauten die Steinfurter Edelherren mit einem verstärkten Turm wieder auf. Im unteren Schlosshof stehen neben dem Torhaus zwei ehemalige Burgmannshöfe. Dazwischen befinden sich Wirtschaftsgebäude. Eine Steinbrücke überspannt die Mittelgräfte und führt durch einen mächtigen Torturm aus dem 13. Jahrhundert in den Oberhof, dessen Ostseite ein  mächtiger mittelalterlicher Buddenturm beherrschte. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts abgebrochen, um Steine für die Bagnobauten zu gewinnen.
Älteste Teile des Schlosses sind der Rittersaal
und die doppelstöckige Kapelle. Die im romanischen Stil gebaute Kapelle stammt aus der Zeit der Staufenkaiser nach 1164 und gehört zu dem Typus der Doppelkapellen, von denen es in NW nur noch zwei weitere gibt. Diese Doppelkapellen wurden nur in einem Zeitabschnitt zwischen 1160 und 1230, in der Regel auch nur in Burgen überregionaler Bedeutung (z.B. Reichsburg in Nürnberg) gebaut.
Während des Westfälischen Friedenskongresses wählte die holländische Delegation das Steinfurter Schloss im Januar 1646 als letztes Etappenziel auf dem Weg in die Domstadt Münster.

 
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