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1222

1222 Kommende des Johanniterordens

Am südlichen Ende der Altstadt, außerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung liegt im Anschluss an die Große Kirche  ein Wohnkomplex  verschiedener Einzelbauten: eine Kapelle , ein Torhaus , zwei Steinbauten und vier Fachwerkhäuser . Es ist eine ehemalige klösterliche Anlage, die zum Johanniter Orden gehörte und baugeschichtlich heute hoch interessant ist. Dort findet man nicht nur ein Fachwerkhaus aus der Zeit um 1395, sondern auch ein noch älteres Steinhaus, das auf 1290-1295 datiert wurde.
Die Gründung dieser Ordensniederlassung (Kommende) in Burgsteinfurt steht in Verbindung mit dem dritten Kreuzzug, an dem Rudolf II. von Steinfurt teilgenommen hat. Nicht nur er, sondern auch andere Adelige des nördlichen Münsterlandes statteten den Orden mit beträchtlichen Gütern und Zuwendungen um des Seelenheils willen aus, so dass sich schon bald um die Kommende herum ein religiöses Zentrum entwickelte. Dazu hatte auch die Übertragung der Patronatsrechte über die Große Kirche auf die Johanniter erheblich beigetragen.
Der Konvent bestand aus weltlichen und geistlichen Rittern, einem Schulmeister und einem Organisten. Dazu kamen der Komtur, der die Kommende in ihrer Gesamtheit zu vertreten hatte, und der Prior, der ranghöchster Priester und zugleich Herr der Großen Kirche war. Im 14. Jahrhundert hatte die Kommende einen Personalbestand von zeitweise 45 Personen.
Als sich Mitte des 16. Jahrhunderts Grafenhaus und Stadt dem evangelischen Glauben zuwandten, allerdings die Johanniter katholisch blieben, gab es um die Große Kirche heftigen Streit, bei dem sich letztendlich das Grafenhaus durchsetzte. Ohne Kapitelkirche und den damit verbundenen Einfluss, verlegten die Steinfurter Johanniter ihre Aktivitäten in die Filialgemeinde nach Münster. In französischer Zeit war die Kommende Sitz des Unterpräfekten des Arrondissements Steinfurt. 1811 wurde der Orden aufgehoben und die Besitzungen 1816, aufgrund eines Vertrages mit Preußen, an das Haus Bentheim/Steinfurt übertragen.

 
 
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